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Epitaph der Lisa Wolf von Sponheim


Autor und Foto: Hartmut Geißler

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Die Wappen:                      Ingelheim                        Wolf von Sponheim


Lisas Epitaph ist im Unterschied zu dem ihres Mannes Hans von Ingelheim ohne Figur, ein reines, aber prächtiges Wappenepitaph, bei dem die Wappen einen reich gezierten Helmschmuck tragen. Wofür der untere Teil als leere Fläche blieb, ist unbekannt; zum Aufhängen eines Todenschildes?

Krämer überliefert, dass die Platte zusammen mit ihrem Grab (!) 1956 bei der Kirchenrenovierung "neben dem ihres Mannes dicht unter dem Fenster aufgefunden" wurde (S. 36). Sie war also lange im Boden verborgen, sodass sie weder von Helwich noch von den Wappenzerstörern der französischen Revolutionszeit gesehen werden konnte.

Ihre Umschrift lautet:

"anno dm m ccccc iii uff sanct / agata dag starb die ersam fraw lyse wolffin von spanheim [herrn] / hansen von ingelheym / ritters husch fraw der got g[nedi]g und barmherzig sy. Amen" (Ergänzungen nach Lesart von Krämer, Burgkirche)


Lisa war seit 1454 die Ehefrau ("Huschfraw" - Hausfrau) des Hans von Ingelheim und starb am Tag der hl. Agatha von Catania (5. Februar) des Jahres 1503. Sie überlebte also ihren Mann um 23 Jahre, was bedeuten könnte, dass sie mit ihm schon in sehr jungen Jahren verheiratet worden ist.

Die Grafen von Sponheim, auch Spanheim geschrieben, hatten Besitzungen im Nahe-Hunsrück-Raum bis an die Mosel, dort in Trarbach und in Winningen. Sie nannten sich nach der Burg Sponheim im Landkreis Bad Kreuznach und sind seit 1050 nachweisbar.

Vor der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde ihre Grafschaft in eine – wohl von Mainz aus gedacht – „vordere“ und eine „hintere“ Grafschaft aufgeteilt.

Teilungslinie war, abgesehen vom Gebiet um Kirchberg, Gemünden und Dill, der Soonwald. Von Kastellaun aus regierte um 1290 Simon II. die hintere Grafschaft und von Kreuznach aus, der Kauzenburg, sein Bruder Johann II. die vordere Grafschaft.

Außer diesem Epitaph befindet sich noch ein zweites der Sponheimer in der Kirche, und zwar das des Adam Wolff von Sponheim, † 1500, in der Mitte unter der Orgelempore, von dem ein Bruchstück fehlt.

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Gs, erstmals: 17.09.11; Stand: 09.04.21