Autor und Fotos: Hartmut Geißler
nach: Saalwächter, Aus der Geschichte...,
Zur Zweihundertjahrfeier...,
Schmitz, Pfalz und Fiskus
Marzi/Schäfer, Pfarrkirche St. Remigius & St. Kilian
und Hinweisen sowie Zeitungsberichten von Holger Grewe aufgrund der Grabungen rund um die Kirche der Jahre 2010-2019; siehe Gierszewska-Noszczynska, Matylda, in: Ingelheim am Rhein 2019, S. 36-37
Die Geschichte von St. Remigius reicht viel weiter zurück, als man bislang glaubte, nämlich in die merowingische Zeit, und zwar in die zweite Hälfte des 7. Jahrhunderts. Denn damals entstand eine erste aus Stein gebaute Kirche in Nieder-Ingelheim, wahrscheinlich eine dreischiffige Basilika, etwa so groß wie der Alte Dom in Mainz, die Johanneskirche. Sie könnte wie die Burgkirche aus einer fränkischen Coemeterialkirche (Gedächtniskapelle auf einem Friedhof) entstanden sein und durchaus noch hölzerne Vorgängergebäude gehabt haben. Denn sie wurde in einem Gräberfeld errichtet, das noch Gräber mit Beigaben enthält - eine vorchristliche, fränkische Bestattungssitte. Sie ist somit etwa ein Jahrhundert älter als die Pfalz Karls des Großen und blieb auch nach deren Bau als „capella palatina“ die Kirche der "Pfalz" (im weiteren Sinne) neben (so Einhard) dem Königshof, der das Königsgut verwaltete und dessen Gebäude wahrscheinlich in ihrer unmittelbaren Nähe lagen.
Ihr Patrozinium, das des Hl. Remigius, des „Patrons der Franken“, der den Frankenkönig Chlodwig um 500 getauft haben soll, verweist auf eine Christianisierung Ingelheims von Nordostfrankreich her. Zum zweiten Patrozinium des hl. Kilian siehe unten!
Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand (Ausgrabungen 2010 bis 2019) hat es mindestens drei Vorgängerbautendes heutigen barocken und erheblich kleineren (!) Kirchenschiffes gegeben:
Damit gehört die Nieder-Ingelheimer Pfarrkirche (bzw. ihr Vorvorvorgängerbau) zu den frühesten und größten Kirchen unserer Region. Der Grundmauerverlauf dieser größeren Vorgängerkirchen ist im Süden, Westen und Norden bei der Neugestaltung des Kirchhofes in den Jahren 2018/19 durch andersartige Steine verdeutlicht worden (siehe unten). Ihre Benutzung als Pfalzkirche von ca. 800 bis 1043 (Hochzeit Heinrichs III.) erscheint daher durchaus plausibel, z.B. im 10. Jahrhundert für die Osterfeste der Ottonen und als Tagungsort für mehrere Synoden.
Denn die Saalkirche kommt dafür nicht mehr in Frage, sie dürfte nach neuesten Untersuchungen in der Zeit von der Mitte des 11. Jh. bis zur Mitte des 12. Jh. erbaut worden sein, also erst unter Heinrich IV. oder V. oder sogar erst unter den ersten Staufern.
In dieser Remigiuskirche …
Sie war und blieb aber zugleich Pfarrkirche für die Bevölkerung von Nieder-Ingelheim.
Der Boden des (späteren) Turmes gehörte zu einem ehemaligen Baptisterium für Erwachsenentaufen aus der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts, das ein Teil der Kirche war, ein daran gebauter Gebäudeteil. Im 8. und 9. Jahrhundert jedoch, zur Zeit Karls des Großen und seines Sohnes Ludwig, waren Erwachsentaufen in unserer Region zur Seltenheit geworden, weil die christlichen Familien schon seit längerer Zeit zu Kindstaufen in der Kirche übergegangen waren. So wurde das Taufbecken im Ingelheimer Baptisterium nicht mehr benutzt und war wohl auch nicht mehr benutzbar, als der Dänenkönig Heriold/Harald 826 hier getauft werden sollte/wollte. Er wurde deshalb (?) in der Reichsabtei von St. Alban bei Mainz getauft, wo Karl der Große seine Gattin Fastrada bestattet hatte, nicht in Ingelheim, wo an sich die Reichsversammlung, die er wahrscheinlich auch besuchte, stattfand. Den neuen großen Dom in Mainz gab es noch nicht.
Nachdem das Ingelheimer Baptisterium also lange Zeit nicht mehr benutzt worden war, konnte man es um 1000 teilweise zerstören, indem an seiner Stelle für die Gebeine, die man wahrscheinlich bei Baumaßnahmen auf dem Kirchhof fand, eine steinerne Knochengrube zur Zweitbestattung angelegt wurde und darüber als Abdeckung zwei Steinsarkophage gestellt wurden, die man für mehrere Bestattungen hintereinander benutzte.
Als auch diese Bestattungsmöglichkeit nicht mehr gebraucht wurde, wurde das ehemalige Baptisterium bzw. die ehemalige Bestattungskapelle um 1180 zum heutigen Turm umgebaut, der im Boden noch Reste der Baptisteriumsmauern enthält.
Zusammenfassung der Entwicklung vom Baptisterium zum Turm:
Auf dem Foto vom September 2019 schaut man von der neuen Turmtreppe hinab auf die merowingischen und ottonischen Funde, auf einen der beiden Sarkophage über der (geleerten) Knochengrube und das durch die Anlage dieser Knochengrube teilweise zerstörte merowingische Taufbecken (Piscina), von dem noch knapp die Hälfte erhalten ist. Es war etwa 40 cm tief und enthält noch Reste der ursprünglichen Putzschicht. Der zugemauerte Durchgang in den Kirchenraum ist am oberen Bildrand zu sehen.
In den Sarkophagen lagen die sterblichen Überreste von fünf Personen einer Familie, die nach einer DNA-Analyse mit einer erheblichen Wahrscheinlichkeit aus der damaligen Population des byzantinischen Reiches stammte, und zwar aus der Zeit zwischen 890 und 1055. Es könnte z. B. eine Familie aus dem Gefolge der byzantinischen Prinzessin und Gemahlin Kaiser Ottos II., Theophanu, gewesen sein, die in Ingelheim eingeheiratet hatte. Diese Familie könnte hier in Ingelheim sesshaft geworden sein, wo Theophanu mit ihrem jungen Sohn (Otto III.) ja sehr oft weilte.
Der zweite Sarkophag, dessen Decke bei der Bergung zerbrochen war, wurde nach seiner Untersuchung nicht wieder danebengelegt, damit man die Knochengrube sehen kann. Er wurde stattdessen 2020 im Friedhof vor der Kirche aufgestellt. Sein Deckel enthält die gleiche Bänder-Verzierung wie der Sarkophagdeckel des in der Mainzer Johanneskirche bestatteten Bischofs Erkanbald (EB 1011 - 1021).
Die älteste erhaltene schriftliche Nachricht von der heutigen Pfarrkirche datiert vom 19. Dezember 822. In ihr bestätigte Ludwig der Fromme (Sohn Karls des Großen und König des Frankenreichs 814-840) der Kirche zu Würzburg auf die Bitte ihres Bischofs Wolfgar die Abgaben von 25 Kirchen, darunter die zu Nierstein, Ingelheim („eine dem hl. Remigius erbaute Kirche in Ingelheim“) und Kreuznach im Wormsgau.
Diese Bestätigungsurkunde verwies auf frühere Schenkungen durch Karlmann (Karls Onkel) und Pippin (Karls Vater), deren Urkunden nicht mehr erhalten sind. Dies zeigt einerseits, dass die Kirche damals nach St. Remigius benannt wurde, dass aber andererseits die Verbindung mit Würzburg (und seinem Kilianskult) schon sehr weit zurückreicht.
Otto III. vergab 997 den Kirchenzehnten von seiner "kaiserlichen Capella zu Ingelheim" an ein zu errichtendes Kloster auf dem Aachener Lousberg. Damit kann eigentlich nur die Remigiuskirche gemeint sein. Unklar ist, wie sich diese Schenkung mit der an Würzburg vertragen hätte; aber aus der Klostergründung Ottos wurde nichts, sodass diese Schenkung wohl niemals realisiert wurde und Würzburg seinen Besitz behalten konnte
Die Quellenlage zu Kilian ist viel schlechter als die zu Remigius. Er soll etwa 640 in Irland geboren sein und mit zwei Gefährten in Würzburg und Umgebung missioniert haben, wo er auch ermordet worden sei. Die Quellen zu ihm setzen aber erst ein halbes Jahrtausend (!) später in staufischer Zeit ein, sodass vielleicht ein Kilianspatrozinium der Kirche auch erst im 12. Jahrhundert zuwuchs, wenn überhaupt, möglicherweise durch damals verliehene Kiliansreliquien. Das Gemeindehaus heißt heute Kilianshaus, das im Kiliansgarten steht.
In der Jubiläumsschrift von 1939 - „Zur Zweihundertjahrfeier“ - schrieb der Autor Pfarrer Weil: Nachdem die Kirche bei der pfälzischen Kirchenteilung 1705/07 den Katholiken zugelost worden sei, hätten diese den Namen ihrer bisherigen Pfarrkirche im Saal, die dem Hl. Remigius geweiht gewesen sei (ein Irrtum Saalwächters; Gs), mitgenommen und auf die frühere Kilianskirche, die etwa 150 Jahre von Protestanten benutzt worden war, übertragen. Und damit der alte Name St. Kilian nicht in Vergessenheit geriete, habe der Mainzer Bischof Ludwig Maria Hugo (1921-1935) auf Bitten der Nieder-Ingelheimer Gemeinde 1932 den Hl. Kilian zum zweiten Kirchenpatron erklärt. Ein tatsächlich existierendes Kilians-Patrozinium ist bis heute nicht nachgewiesen worden.
Als Zeitpunkt für die Vergabe an das Bistum Würzburg durch den Hausmeier Karlmann wird heute das Jahr 741 angenommen, als Bonifatius das neue Bistum gründete.
Die Vergabung von Kirchen und der daran hängenden Rechte (hier wohl die Versorgung mit Wein) und Pflichten (Versorgung mit Pfarrern, Bauunterhaltung) bedeutete übrigens, wie Peter Classen betonte, keinen Rückzug des Königs, denn hier wie in Ober-Ingelheim (St. Wigbert an das Reichskloster Hersfeld) waren beide Empfänger Reichskirchen, die ihrerseits dem König Abgaben und Dienste schuldeten, sodass ihre Abgaben wohl weiter in die königliche Kasse flossen. Vielleicht, so vermutete Classen, bezweckten die Könige durch solche Schenkungsakte gerade eine bessere Verwaltung dieser Güter, was für die entstehende Pfalz natürlich von erheblicher Bedeutung war.
Im Jahre 1270 verkaufte das Domstift Würzburg jedoch den Ingelheimer Besitz großenteils an das St. Stephanstift in Mainz. Seitdem wurde die Kirche St. Remigius von dort aus verwaltet.
Im Jahre 1565 ließ der strenggläubige Kurfürst Friedrich III. auch in der linksrheinischen Kurpfalz eine calvinistische Kirchenreform durchführen, deren Radikalität er persönlich in Oppenheim überwachte: Alle Altäre und Heiligenfiguren wurden entfernt, Wand- sowie Deckengemälde wurden weiß übertüncht, denn die Kirchen sollten von nun an nur noch der Verkündigung des Wortes Gottes dienen. Dasselbe muss auch in Ingelheim geschehen sein, obwohl keine Berichte darüber bekannt sind.
Vor der Reformation besaß die Remigiuskirche neben dem Hauptaltar drei weitere Altäre:
Sie alle wurden bei der Reformation beseitigt und die Kirche wurde nun für einige Jahrzehnte von reformierten Predigern („Kirchendiener“) als Gotteshaus benutzt, die sich nach dem Heidelberger Katechismus von 1563 richten mussten („Catechismus oder christlicher Vnderricht, wie der in Kirchen vnd Schulen der Churfürstlichen Pfaltz getrieben wirdt“), ebenso wie die Kinder nun von reformierten „Schuldienern“ (anstatt von "Altaristen") unterrichtet wurden.
Da die Saalkirche schon längere Zeit nicht mehr als Kirche benutzt worden war, besaßen die wahrscheinlich wenigen verbliebenen Katholiken in Nieder-Ingelheim gar keine Kirche mehr, denn auch die Kapellen wurden auf Befehl der Heidelberger Regierung abgerissen.
Dass es in Ingelheim aber nicht bei diesem reformatorischen Stand vom Ende des 16. Jahrhunderts blieb (durchgehend calvinistisch), lag einerseits an den Besatzungen des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648: katholische Kaiserliche und Bayern, lutherische Schweden, katholische Franzosen) und andererseits an dem Wechsel der Konfession in der Pfälzer Herrscherfamilie, als mit Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg 1685 ein katholischer Zweig der Wittelsbacher die Herrschaft in der Kurpfalz übernahm, von dem und seinen Nachfolgern nun wieder der Katholizismus begünstigt wurde.
In diesen Zusammenhang gehören die Pfälzer Kirchenteilung 1705/07 und die Gründung einer Jesuitenmission 1737 nördlich der Remigius-Kirche.
Das konfessionelle Hin und Her des 17. Jahrhunderts stärkte wahrscheinlich die Religiosität der Ingelheimer nicht gerade und führte außerdem zu vielen Streitigkeiten über die Benutzung der kirchlichen Räume, auch der Schulräume, der Glocken und der Kircheneinnahmen. In Ober-Ingelheim hatten sich Katholiken und Reformierte über die gemeinsame Benutzung der ehemaligen Kirche St. Wigbert, der Burgkirche, geeinigt, indem wie vielerorts in der Pfalz die Katholiken den Chor nutzen und die Reformierten das Kirchenschiff.
Wie die Situation in der ehemaligen Remigiuskirche aussah, ist nicht überliefert.
Der kurpfälzische Versuch, den Religionsfrieden 1698 allgemein durch eine solche „simultane“ Benutzung der Kirchen herzustellen, brachte keinen Frieden zwischen den Konfessionen; deshalb verordnete die Regierung auf massiven preußischen Druck hin 1705 in der sog. „Chur-Pfälzischen Religions-Declaration“ (eigentlich ein Vertrag - "Tractat" - zwischen Brandenburg-Preußen und der Kurpfalz) eine Aufteilung der Kirchen und ihrer Kirchengüter zwischen diesen beiden Konfessionsgruppen - die Lutheraner erhielten keinen Anteil daran.
Dadurch bekamen in Nieder-Ingelheim die Katholiken ihre alte Kirche St. Remigius wieder und die Reformierten mussten sich das Querschiff und den Chor der Ruine der Saalkirche wieder zur Kirche aufbauen, was schnell gelang. In Ober-Ingelheim hingegen fiel die Kirche (seit 1940 „Burgkirche“) den Reformierten zu und die Katholiken mussten sich mühsam eine neue Kirche bauen (St. Michael).
Insgesamt versuchte die damalige katholische Regierung der Kurpfalz die Rekatholisierung der reformierten Territorien zu fördern. In diesen Zusammenhang gehört sicher auch die Einrichtung einer Jesuitenmission auf dem ehemaligen Reichsgut nördlich der Remigiuskirche, wo es zuvor einen Deutschherrenhof gegeben hatte.
Dafür sorgte, sicher in Abstimmung mit der Regierung in Mannheim, der Offizier einer pfälzischen Reiterschwadron Anton Otto von Cloß. Dieser stammte wahrscheinlich aus Roermond und war vom Niederrhein nach Ingelheim gekommen, wo er 1737 starb. Vor seinem Tode verwandelte er testamentarisch einen Großteil seines beträchtlichen Vermögens in eine Stiftung, in der drei Patres und ein Bruder das Jesuitengut bewirtschaften und die Überschüsse zur Unterstützung von Armen und Reisenden verwenden sollten. Der Bau einer Kapelle sollte aus dem Erlös seines Silbers finanziert werden.
Von Cloß fand nach seinem Tode an der Nordwand der Remigiuskirche seine letzte Ruhestätte. Dort hängt sein Epitaph an der Wand, während das Epitaph seines Cousins Gerhard von Schrieck, seines Testamentsvollstreckers, an der Südwand gegenüber angebracht wurde.
Beide Cousins hatten sich offenbar um den Neubau der Kirche so verdient gemacht, dass sie diesen Ehrenplatz erhielten.
Das Kirchenschiff, das bei der Kirchenteilung den Katholiken zugefallen war, war durch die Kriegswirren der vergangenen Jahrzehnte (Kriege Ludwigs XIV.) in einem so schlechten Zustand, dass es 1739 abgerissen und verkleinert neu errichtet werden musste. Der Turm aus staufischer Zeit bleib jedoch stehen.
Es ist die heutige barocke Kirche, die vermutlich (so Krienke 2019, S. 351) von dem Heidelberger Architekten Kaspar Valerius entworfen wurde. Erst im Oktober 1767 wurde sie festlich durch den Mainzer Weihbischof Christoph Nebel eingeweiht und wieder dem Patron St. Remigius gewidmet. Die Mission, die auch eine kleine Bibliothek besaß, überlebte das Verbot des Jesuitenordens im Reich (1773), bis sie in der französischen Zeit 1797 zu „Nationalgut“ enteignet und 1806 versteigert wurde. Auf ihrem Grund und Boden befinden sich heute das Haus St. Martin für Schwerstbehinderte sowie das große Anwesen der Familien Boehringer und von Baumbach, das der Firmengründer Albert Boehringer von den Erben der Familie von Erlanger kaufte.
Zwischen 1854 und 1906 erhitzte ein erbitterter Streit um die Benutzung der Glocken im Turm der Remigiuskirche die Gemüter der Nieder-Ingelheimer. Ausgefochten wurde er hauptsächlich durch die beiden streitbaren Pfarrer Karl Alexander Cloßmann für St. Remigius und Dr. Ludwig Walther für die evangelische Kirchengemeinde, deren wieder aufgebaute Saalkirche bis 1861 keinen eigenen Glockenturm hatte. Umstritten war die Frage, wem der Remigiusturm gehörte, denn er war in den damaligen Katastern als gesondertes Grundstück eingetragen, auf den die weltliche Gemeinde Anspruch erhob. Streit entstand immer wieder darüber, wann und wofür seine Glocken geläutet werden durften, vor allem bei evangelischen Beerdigungen auf dem nahe gelegenen neuen Friedhof. Es gab wiederholt Tumulte am Turm, Rechtsgutachten und Prozesse auf verschiedenen Ebenen.
Dabei verwahrloste der Turm, bis ihn 1881 Dr. Wilhelm von Erlanger, der in seiner Sichtweite wohnte, renovieren ließ.
1898 starb Pfarrer Cloßmann und erhielt ein Grab auf dem Kirchhof, dessen Grabmal auf der rechten Seite des Eingangsweges die Form des Remigiusturmes erhielt. Erst 1905 wurden die Grundbucheintragungen von Kirche und Turm vereinigt und 1906 löste die katholische Gemeinde alle Ansprüche der weltlichen und der evangelischen Gemeinde mit 1000 Mark ab. Heute leben und arbeiten die beiden konfessionellen Gemeinden in bestem ökumenischen Geist eng zusammen.
Die folgenden Fotos (alle Gs) zeigen die heutige Kirche von 1739/40 (Turm aus der Zeit um 1180), in der Reihenfolge von oben nach unten:
Das dazu gehörige Pfarrhaus steht gegenüber in der Belzerstraße Nr. 8, der früheren "Kirchgasse". Auf dem Sturz der Eingangstür steht die Jahreszahl 1759.