Georg Levin von der Marten war kurhessische Kämmerer, der den Ingelheimer Besitz des in der Reformation verstaatlichten Klosters Hersfeld verwaltete. Er residierte im Geismarschen Hof-
Die Beschriftung seiner Grabtafel lautet nach Krämer, S. 39:
"Anno 1615 den 22. Juli ist in Gott verschieden der Wohledel und Veste Georg Levin von der Marten weyland Landgräfischer Kämmerer zu Cassel im 42. Jahr seines Alters. Dessen Seele allhie eine fröhliche auferstehung erwartet."
Durch Philipp Krämer (S. 39) ist zudem die Abschrift einer Grabplatte für eine Tochter Anna Christina überliefert, die nur 18 Wochen lang lebte:
"Ao 1616 den 5. Februar ist in /
Gott verschieden Anna Christina von der Marten /
des Alters 18 Wochen der /
woledlen Georg Levin von der Marten u. Amelia Dorothea v. Abtenzell Dochter."
Die gleichfalls 1956 im Boden mitgefundene Grabplatte seines Sohnes Moritz von der Marten liegt heute hinter der Treppe des hinteren Gemeindehauses. Der Sohn ist am 26. Mai 1620 gestorben, als er sieben Jahre alt war.
Georg Levins Nachfolger in der Verwaltung der Hersfelder Güter war Martin Lopes de/von Villanova. Er heiratete auch die Witwe Amalia Dorothea von Abtenzell (* 1586, † 29.9.1658 - Krämer, S. 42). Ihr Grabmal wurde ca. 1793 zerstrört, nur das Ehewappen blieb erhalten und wurde in der Gaststätte zur Alten Post in Nieder-Ingelheim vermauert (als Trophäe eines der Teilnehmer an den Zerstörungen?).
Von deren Familie gibt es nur dürftige Spuren. Im 16. Jh. war ein Sebastian Uriel von Aptenzell (wahrscheinlich aus Appenzell in der Schweiz) kurfürstlicher Rat und Haushofmeister, Jägermeister am Hof in Heidelberg, wo er auch bestattet wurde (zusammengesetztes Grabmal im Chor der Peterskirche). Amalia Dorothea könnte eine seiner Töchter gewesen sein.
Ihr wahrscheinlich erstes gemeinsames Kind, Martin Lopes von Villanova (junior), starb schon nach acht Wochen im Jahr 1624.
Gs, erstmals: 19.09.11; Stand: 03.05.21