Autor und Foto: Hartmut Geißler
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Die Ingelheimer Gemeinden gehörten bis ins 16. Jahrhundert zum Dekanat Partenheim, das von einem "Erzpriester" (Dekan) mit Kaplänen betreut wurde. Dieses war für insgesamt 41 Pfarreien zuständig, war religiöser Mittelpunkt unserer Region und gehörte seinerseits zum Archidiakonat Maria auf dem Felde (Mainz).
Johannes Erpp von Hoist/Hoest war zugleich Dekan in Partenheim und Pfarrer in Ingelheim und erhielt diese beeindruckende Grabplatte, die früher im Boden eingelassen war und daher etwas abgetreten ist. Er starb am 3. April 1501.
Seine Umschrift lautet:
Anno dni MV c primo / tertio nonas aplis obiit venerabilis dus Mgr Johes Erpp de hoest [hoist?] Archipres / tbiter sedis partenhey[m] pleban' hui' ecclesie c' aia req i[n] pace.
Das heißt: "m Jahre des Herrn 1501, an den dritten Nonen des April, starb der ehrwürdige Herr Monsignore Johannes Erpp von Hoest/Hoist, Archipresbyter des Sitzes Partenheim, Gemeindepriester dieser Kirche. Dessen Seele ruhe in Frieden.
Krämer las "Hoest", nicht "Hoist", wie auf dem Schildchen neben der Grabplatte steht. Und in der Tat lässt sich die Haste (der senkrechte Buchstabe der Minuskel) vielleicht auch so lesen. "Hoest" ist ein kleiner Ort bei Ennigerloh im Münsterland. Oder sollte "Hoechst" gemeint sein? Für "Hoist" lässt sich im deutschsprachigen Raum keine Entsprechung finden. Helwich war diese Grabplatte nicht bekannt, wahrscheinlich weil sie zu seiner Zeit schon durch neuen Fußboden verdeckt wurde.
Gs. erstmals: 20.09.11; Stand: 30.03.21