Autorin: Mechthild Schulze-Dörrlamm
in: Die Einwanderung von Angelsachsen ins Frankenreich aus archäologischer Sicht. RGZM-Monographie 158, Mainz, 2022, S. 15/16
Wigbert von Fritzlar, hl. († 747) Der um 670 in Wessex geborene Wigbert wirkte ab 730 als Missionar im hessisch-thüringischen Missionsgebiet. Bonifatius bestimmte ihn zum Abt des Klosters Fritzlar (732) und setzte ihn außerdem zum Reorganisator des Klosters Ohrdruf in Thüringen ein, das er zeitweilig leitete.
Wigbert starb 747 in Fritzlar und ist dort zunächst in einem bescheidenen Grab vor seiner Klosterkirche bestattet worden. Wegen der Plünderung Fritzlars durch die Sachsen (774) und ihres Versuchs, die Kirche in Brand zu setzen, wurden seine Gebeine zunächst auf die Büraburg in Sicherheit gebracht. Von dort ließ sie der Mainzer Bischof Lullus und Abt des Klosters Hersfeld spätestens 780 nach Hersfeld transferieren. In der Hersfelder Klosterkirche dürfte der Heilige ein Ehrengrab in dem Zentralbau (Bau II) im Mittelschiff erhalten haben, das Lullus mit einem Monument aus Gold und Silber schmücken ließ. Einige Reliquien, die in Fritzlar verblieben waren, befinden sich heute in der Krypta des Fritzlarer Domes.
Gs, erstmals: 08.06.22; Stand: 08.06.22